|
|
Leseprobe
Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung München:
Handreichung zur Diagnostik für Sonderpädagogische Diagnose-
und Förderklassen.
(Seite 42)
3. Sprache und Denken
3.1 Sprache
Der sprachliche Bereich wird mit den Testverfahren, die diesem Ordnungsschema
zugrunde liegen, nicht ausreichend abgedeckt.
Ein gut strukturiertes Ordnungssystem zur Überprüfung sprachlicher
Leistungen findet sich in der TÜLUC (Tübinger-Luria-Christensen Neuropsychologische
Untersuchungsreihe); weitere Verfahren, die in diesem Bereich zur
Anwendung kommen können, sind der HSET (Heidelberger Sprachentwicklungstest)
sowie der PET (Psycholinguistischer Entwicklungstest).
Dietel (1986) verweist darauf, daß bei einer globalen Funktion wie
Sprache bzw. sprachliche Verständigung folgende wichtige Teilvorgänge
berücksichtigt
werden müssen:
- "Hören (akustisch-auditive Analyse)
- Verstehen (semantische Analyse)
- Gedankliche Planung der sprachlichen Mitteilung
- Antizipation und Kontrolle der beabsichtigten Wirkung auf den Gesprächspartner
- Auswahl der sprachlichen Form
- Umsetzung in den artikulomotorischen Sprechakt".
Jede dieser Teilfunktionen kann natürlich noch weiter ausdifferenziert
werden; beispielsweise muß das Kind, um bestimmte Laute oder Wörter
richtig aussprechen
zu können, zu taktilen und kinästhetischen Perzeptions- und Gedächtnisleistungen
fähig sein.
Der nachfolgende Versuch, die sprachlichen Untertests zu ordnen, orientiert
sich an der Einteilung der TÜLUC. Bei der Zuordnung der einzelnen
Untertests zu den Bereichen "rezeptive Sprache" versus "expressive
Sprache" ist zu beachten, daß bei verbalen Untertests in der Regel
eine Vermischung dieser Anteile vorliegt.
|
|