Günterslebener
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Dümler,
Reinhard: Praxis der pädagogischen Kinesiologie. Handbuch zur Förderung von Kindern mit Lern-, Sprach- und Verhaltensproblemen. Würzburg 2002. Inhalt: Teil A berichtet von den physiologischen" Hintergründen, auf welcher die beschriebene Arbeit basiert. Dieser Umweg" erscheint nötig, da es sich häufig nicht um physiologische Zusammenhänge unserer westlichen Wissenschaft handelt, sondern um Erkenntnisse, die - zumindest in ihren Quellen - auf asiatischer Denkweise beruhen. Teil B zeigt einige Untersuchungen, die der Autor selbst durchgeführt hat. Diese Untersuchungen begründen zum Teil die Notwendigkeit der therapeutischen Maßnahmen, sie sollen aber auch Anregungen für Andere zum Weiterforschen geben. Außerdem hat der Autor in diesem Teil versucht, eine methodenkritische Auseinandersetzung mit den hier beschriebenen Verfahren anzureißen. Teil C gibt zahlreiche Beispiele, wie die beschriebenen Methoden in der Einzelförderung diagnostisch-therapeutisch eingesetzt werden können.
Leseprobe Dümler, Reinhard: Praxis der pädagogischen Kinesiologie. Handbuch zur Förderung von Kindern mit Lern-, Sprach- und Verhaltensproblemen. (Seite 226) Die einfache Lateralitätsbahnung Bevor Sie sich mit der Lateralitätsbahnung auf Kinder stürzen", sollten Sie diese ein Male mit Freunden etc. üben, damit Ihnen der Vorgang bei der Anwendung wirklich geläufig ist! Schon seit dem Teil A können wir uns vorstellen, wie wichtig es ist, dass die linke und rechte Großhirnhemisphäre kommunikativ zusammen arbeiten, da es sonst zu Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten kommen kann. Wenn beim Gehen die rechte Großhirnhemisphäre und die linke Großhirnhemisphäre schön der Reihe nach arbeiten würden, könnten wir uns nur im Passgang bewegen: Linkes Bein und linker Arm bewegen sich vorwärts, anschließend rechtes Bein und rechter Arm. Bei einer natürlichen Bewegung schwingt aber immer zur Beinbewegung der Arm von der Gegenseite gleichzeitig mit. Auch beim Lernen oder beim Abrufen von Gelerntem, beim Problemlösen, müssen die Großhirnhemisphären zusammenarbeiten. Denken wir an die Spezialisierung der Großhirnhemisphären: Die eine nimmt ganzheitlich auf, die andere analysiert, die eine arbeitet mehr musisch-emotional, die andere völlig logisch. Wie würde jemand lernen, bei dem immer nur eine der Großhirnhemisphären dominiert Würde immer seine logische Hemisphäre dominieren, könnte er nur analysieren und Einzelheiten betrachten. Dies wäre jemand, der vor lauter Bäumen den Wald nicht sieht" Würde immer die Gestalthemisphäre dominieren, also alles ganzheitlich und großzügig betrachtet, könnte dieser nie Details wahrnehmen; er könnte nie in kleinen Schritten lernen Betrachten wir uns als Beispiel jemanden, der das Autofahren lernen muss: Wird er von seiner logischen Hemisphäre dominiert, wird er alle mechanischen Schritte vorbildlich erlernen, er wird aber nie besonders harmonisch fahren, und er wird sehr große Schwierigkeiten haben, auf den übrigen Verkehr zu achten. Auch Wegweiser am Straßenrand wird er nur schlecht erkennen können. Ist der Fahrschüler von seiner Gestalthemisphäre dominiert, wird er das Autofahren als Ganzes sicher kapieren, er wird aber sehr häufig das Auto abwürgen oder schon aussteigen obwohl der Motor noch läuft. Den Verkehr um sich herum wird er großzügig wahrnehmen, auch Wegweiser sieht er rechtzeitig; trotzdem wird er sich häufig in der falschen Spur einordnen. |