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CASTELL, Rolf (HG.):
Intensive Förderung von Kindern in Schule und Heim.
Ergebnisse einer Longitudinalstudie an bayerischen Diagnose- und Förderklassen und einer Studie über die Entwicklung von Heimkindern unter besonderen Förderbedingungen.

Inhalt:
Mit diesem Buch liegt erstmals liegt eine Evaluationsstudie der Diagnose- und Förderklassen vor. Darüber hinaus stehen die Daten der Grundschule zur Verfügung, die einen Vergleich zwischen normal entwickelten und entwicklungsbeeinträchtigten Kindern ermöglichen. Der Vergleich des Ausmaßes an Störungsbildern bei den Sonderschülern belegt, dass über das Intelligenzdefizit hinaus ein weitaus größerer Umfang an Beeinträchtigungen gegeben ist als bei den Grundschülern. Die Längsschnittstudien belegen eine Abnahme an Gesamtprävalenz psychischer Störungen und eine leichte Verbesserung im sprachlichen Bereich. Ein Drittel der Kinder aus den Diagnose- und Förderklassen schafft die Aufnahme in eine normale Grundschule.

Hg.: Rolf Castell
Verlag: edition von freisleben
ISBN: 3-930268-13-2
Ort: Würzburg 1998
Best.Nr.: 1040
Maße: Din A5
Seitenzahl: 185
Preis: €: 10,50 inkl. Versandkosten und MWST; (ab 20 Stk., Preisnachlass bis zu 10% möglich.)
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Leseprobe

CASTELL, Rolf (HG.):
Intensive Förderung von Kindern in Schule und Heim. Ergebnisse einer Longitudinalstudie an bayerischen Diagnose- und Förderklassen und einer Studie über die Entwicklung von Heimkindern unter besonderen Förderbedingungen.

(Seite 61/62)
4 Vergleich von Grund- und Sonderschülern
Vergleicht man den Entwicklungsstand der regulär eingeschulten Grundschüler mit dem der beiden Kohorten der Sonderschüler können die im folgenden dargestellten Ergebnisse festgehalten werden.

Psychiatrische Diagnosen und Ergebnisse in der "Child Behavior Checklist":
Bei den regulär eingeschulten Erlanger Grundschülern konnten signifikant weniger psychiatrische Diagnosen festgestellt werden als bei den Diagnose- und Förderklassenkindern beider untersuchter Jahrgänge (p =.001). Die Grundschüler kamen nur auf 15,4% psychiatrische Diagnosen, während bei den Sonderschülern der 1. Kohorte 32,1% und bei den Sonderschülern der 2. Kohorte 36,6% gefunden wurden. Die einzelnen Störungsbilder waren in den Sonderschulpopulationen etwa um das 2,5-fache erhöht, ohne dass sich jedoch eine bestimmte Symptomatik besonders hervorhob. Die größere Zahl der psychiatrischen Störungen verteilte sich auf alle Symptomgruppen gleichermaßen.
Auch die Ergebnisse in der "Child Behavior Checklist" (CBCL) bestätigen die häufigeren Verhaltensauffälligkeiten bei den Sonderschülern. Die mittleren Gesamtscores lagen für die Sonderschüler deutlich über den Grundschülern: 32 bzw. 33 bei den Diagnose- und Förderklassenkindern gegenüber 17 bei den regulär eingeschulten Grundschülern (p = .000).
Deutlich häufiger als bei den Grundschulkindern wurden bei den Kindern aus der Sonderschule kritische Items vergeben, die eine Verhaltensauffälligkeit und Behandlungsbedürftigkeit andeuten. In der Grundschule wurden durchschnittlich 0,34 kritische Items von den Eltern als "genau/häufig zutreffend" angegeben, während es bei den Sonderschülern 1,71 bzw. sogar 2,77 waren.