Günterslebener
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CASTELL,
Rolf (HG.): Lernbehinderung. Psychologische und medizinische Grundlagen der Förderung. Inhalt: Namhafte Vertreter von Entwicklungspsychologie, Kinder- und Jugendpsychiatrie und Sonderschulpädagogik versuchen in interdisziplinärer Zusammenarbeit neue Wege und Möglichkeiten der individuellen Förderung lernbehinderter Kinder. Lernbehinderung wendet sich an: Pädagogen der Grund-, Haupt- und Sonderschulen, Heilpädagogen, Paediater, Kinder- und Jugendpsychiater, Psychologen, Beratungsstellen. Frühfördereinrichtungen, Erzieher und Eltern. Enthält: Oerter: Psychologische Aspekte von Lernbehinderung: Genese und Intervention. Marcus/Schmidt: Lernbehinderung und psychische Auffälligkeiten Amon u.a.: Diagnose- und Förderklassen - Erlanger Querschnittserhebung Castell u.a.: Diagnose- und Förderklassen in München und Rosenheim Heil: Lernbehinderungen - ein multiphänomenales sonderpädagogisches Problem
Leseprobe CASTELL, Rolf (HG.): Lernbehinderung. Psychologische und medizinische Grundlagen der Förderung. (Seite 183) Castell u.a.: Diagnose- und Förderklassen in München und Rosenheim 4. Vergleichende Diskussion Die Untersuchung in München und Rosenheim, die zeitlich vor der Erlanger Querschnittserhebung liegt, ermittelt eine etwas höhere Gesamtzahl von Kindern mit psychiatrischen Diagnosen als die Erlanger Studie (45% in München/Rosenheim versus 33% in Erlangen). Aus der Studie 1992 ist jedoch bekannt, daß es sich hierbei um "örtliche Variationen" handelt. Der verläßlichere Schätzwert liegt bei 33%. Kinder mit den Diagnosen "Hyperkinetisches Syndrom" und "Störung des Sozialverhaltens" überwiegen in beiden Stichproben. In München (N=48) und Rosenheim (N=23) liegen die Prävalenzraten für Störungen des Sozialverhaltens jedoch fast doppelt so hoch. Warum in Oberbayern gegenüber Mittelfranken eine soviel höhere Rate an extraversiven Störungen gefunden wird, muß offen bleiben. Rutter et al. (1977) fanden in London eine Zunahme von Störungen des Sozialverhaltens gegenüber der Häufigkeit auf der Isle of Wight um Faktor 2. In der vorliegenden Untersuchung finden sich in München und Rosenheim jeweils gleiche Anteile an Kindern mit Hyperkinetischem Syndrom bzw. an Kindern mit Störungen des Sozialverhaltens. 40% der Kinder mit Hyperkinetischer Störung leiden mit 18 Jahren unter Dissozialen Störungen (Schmidt et al., 1991). |