Günterslebener
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JACOBSEN,
Gerd: Prävention des Stotterns. Ein Programm zur Prävention und Therapie von beginnendem und chronischem Stottern bei Kindern im Kindergarten- bzw. Vorschulalter und bei Grundschülern. Inhalt: Das Buch "Prävention des Stotterns" ist für Therapeuten geschrieben, die Eltern beraten, die bei ihrem Kind Laut- und Silbenwiederholungen oder Stottern beobachtet haben oder von anderer Stelle auf die Sprechunflüssigkeiten hingewiesen worden sind. In dem Buch finden Therapeuten Informationen über die Persönlichkeits- und Sprachentwicklung eines Kindes. Außerdem wird eine therapeutische Vorgehensweise zur Elternberatung und zur Beeinflussung des kindlichen Sprechens dargestellt. Dieses Buch ist nicht zu verstehen als Zusammenstellung und Vergleich schon bestehender Therapieeinsätze auf diesem Gebiet. Es ist ein Leitfaden für Therapeuten bei ihrer praktischen Arbeit und hat seinen Schwerpunkt bei der methodischen Aufbereitung der gängigen Inhalte von Elternberatungen, die bei den verschiedensten Autoren und Therapeuten zu finden sind.
Leseprobe JACOBSEN, Gerd: Prävention des Stotterns. Ein Programm zur Prävention und Therapie von beginnendem und chronischem Stottern bei Kindern im Kindergarten- bzw. Vorschulalter und bei Grundschülern. (Seite 21) 4.5.2 Vorteile durch das Stottern Ein Kind kann - so merkwürdig das zunächst erscheinen mag - Vorteile durch die Laut- und Silbenwiederholungen bzw. durch das Stottern erleben. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn das Kind bemerkt, daß es mehr Aufmerksamkeit bekommt, wenn es mit Unflüssigkeiten spricht, als wenn es flüssig redet. So kann es sein, daß Eltern sofort die Arbeit unterbrechen, wenn das Kind sie mit Unflüssigkeiten anspricht. Wenn das Kind dagegen flüssig redet, setzen sie ihre Tätigkeit fort. Auch kann es sein, daß ein Kind erlebt, daß es seine Belange leichter durchsetzt, wenn es unflüssig spricht. Bei fortgeschrittenem Stottern entsteht mit zunehmendem Störungsbewußtsein bei einigen Kindern das Bedürfnis, daß ihnen schwierige und für sie unangenehme Sprechsituationen von den Eltern abgenommen werden. Auch dies ist in Grenzen ein Vorteil des Stotterns, da auch flüssig sprechende Kinder bestimmte Situationen als unangenehm empfinden, ihnen das Sprechen aber nicht abgenommen wird. Für die Altersstufe von Kindergarten-, Vorschul- bzw. Grundschulkindem hat aber in der Regel eher das zuerst genannte Problemfeld Bedeutung. Die durch die Unflüssigkeiten gewonnene Aufmerksamkeit oder Zuwendung wirkt als Verstärker, die Unflüssigkeiten beizubehalten. Vorgehensweise: |